Frühkindliche Reflexe

Um zu überleben, wird der Mensch mit einigen sogenannten frühkindlichen oder primitiven Reflexen ausgestattet.

Diese Reflexe werden unbewusst auf Hirnstammebene durch einen Reiz (Berührung, Lageveränderung, Geräusche, Lichteinfall) ausgelöst. Es sind unwillkürlich ablaufende körperliche Reaktionen, die dem Neugeborenen das Überleben unter neuen Bedingungen ermöglichen, wie z.B. der Moro-Reflex, der es dem Kind seinen 1. Atemzug ermöglicht sowie der Saugreflex, der die 1. Nahrungsaufnahme zulässt. Bereits im Mutterleib helfen diese frühkindlichen Reflexe dem Ungeborenen verschiedene Positionen einzunehmen, welche die Fortschritte in der Entwicklung der Motorik (Bewegung) und Sensorik (Wahrnehmung) unterstützen. Mit zunehmendem Alter verschwinden diese Reaktionen und das Kind lernt, bewusst auf Reize zu reagieren.

Jeder einzelne der frühkindlichen Reflexe hat eine bestimmte Aufgabe, ist in der Entwicklung des Menschen vorgesehen und bildet die Grundlage für spätere, bewusst gesteuerte Fertigkeiten. Wenn die Reflexe ihre Aufgabe erfüllt haben, werden sie durch höhere Zentren im Gehirn gehemmt und kontrolliert. Das Vorhandensein frühkindlicher Reflexe über den sechsten bis zwölften Lebensmonat hinaus deutet auf eine Unterentwicklung innerhalb des Zentralnervensystems hin. Es kann unreife Verhaltensmuster verursachen. Je nach Stärke der bleibenden Reflexaktivität können mehrere Funktionsgebiete, welche die Grundausstattung für Lernen und Verhalten sind, betroffen sein. Für die frühkindlichen Reflexe gibt es einen bestimmten Zeitpunkt der Entstehung und ihrer Herausbildung sowie ein bestimmtes Muster der Reflexunterdrückung. Reflexe erstarken, bis sie einen Höhepunkt erreicht haben, dann erfolgt die allmähliche Unterdrückung bzw. Integration in das Ganzkörpersystem.

Eine Übersicht frühkindlicher Reflexe, deren Hauptaufgaben sowie Restreaktion hauptsächlich für Lern- und Verhaltensauffälligkeiten verantwortlich folgt ...

Beginnend mit der Heranreifung des Fötus im Mutterleib über die natürliche Geburt sowie im Verlauf des ersten Lebensjahres wird das Kind durch einen genetischen Bewegungscode „bewegt“. Hier spricht man von den frühkindlichen Reflexen oder primitiven Urreflexen. Das sind vom Stammhirnaus gesteuerte Bewegungen, mit der Aufgabe der motorischen Entwicklung, also die Körperaufrichtung herbeizuführen, sowie gleichzeitig die Verbindung aller Gehirnareale zu erzeugen.

Es sind so lange Reflexbewegungen, bis sich die synaptischen Verbindungen gebildet haben und die weiterleitenden Nervenstränge durch die aufgebaute Myelinschicht isoliert wurden. Dann erst integriert sich der Reflex, d. h. die automatische Bewegung wird gehemmt und durch eine willentlich steuerbare Bewegung ersetzt. Das jeweilige Reflexmuster tritt in den Hintergrund, kann aber aus diversen Gründen immer mal wieder aktiv werden.

Während der Fötus im Mutterleib heran reift ist jede Bewegung ein Reflex.

Beim Prozess der natürlichen Geburt sind ca. 10 frühkindliche Reflexe beteiligt. Die Reflexbewegungen erzeugen die Wehen und die Wehen Pausen. Die Reflexe pressen und drehen das Kind nach unten und außen. Der beteiligte Schreitreflex lässt beim Betrachter den Gedanken aufkommen als ob das Kind bewusst trete um auf die Welt zu gelangen.
Jedes Reflexmuster hat seine biologische Funktion und muss in dem jeweils von der Natur vorgesehenen Zeitfenster erfahren werden, damit sich das Gehirn und die Körperfunktionen vollständig entwickeln können.

Die Muskelspannung und demzufolge die Körperaufrichtung des Säuglings folgt einem genetisch vorgegebenen inneren Programm bzw. Reflexbewegungsmuster. Die Körperaufrichtung erfolgt von oben nach unten, also von Kopf bis zu den Füßen und von der Körpermitte nach außen.
Wenn ein Säugling sich freut, dann bewegt sich der ganze Körper mit. Die bewusste Muskelanspannung einzelner Körperteile ist erst nach und nach möglich.
Jeder Reflex hat sein eigenes Bewegungsmuster und wird über sensible oder sensorische Impulse ausgelöst.

Reflex-Beispiel: Landau oder TLR

Der Säugling kann direkt nach der Geburt seinen Kopf unabhängig vom Körper aus der Bauchlage anheben, dies ist zunächst eine reflexartige Bewegung, die das Kind immer und immer wieder ausführen muss, damit die Nervenleitbahn (das Axon) stabilisiert und isoliert wird (myelinisiert). Erst wenn die Körperbewegung und -lage im Raum sowie die Lage einzelner Körperteile zueinander wahrgenommen wird, spricht man von der Bahnung der Bewegung und der Eigenempfindung (=Propriozeption). Wenn der dazu notwendige Muskeltonus entwickelt und die Isolation der Nervenleitbahn abgeschlossen ist, „integriert“ sich dieser Reflex und die Kopfkontrollbewegung ist vom Kind willentlich ausführbar.

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